Vor gut drei Monaten hat die Flüchtlingshilfe.Langenfeld den Kreisdirektor angeschrieben mit der Bitte, die Notwendigkeit des Besuchs der syrischen Botschaft in Berlin durch syrische Flüchtlinge zu prüfen, die dort ihre nationalen Pässe besorgen sollen (siehe Blogeintrag vom 11.01.2018). Trotz Nachfrage haben wir bis heute keine Antwort erhalten. Ich denke unsere Argumente waren gut und sind durchaus einer Antwort würdig gewesen.
Was also ist da los in Mettmann ? Ist ein kleiner Verein mit seinen Anliegen unterhalb der bürokratischen Wahrnehmungsschwelle ? Oder versteht der KD nicht, wovon wir reden ? Beides ist denkbar. Um dem KD Blasiertheit oder Arroganz vorzuwerfen, kennen wir ihn zu wenig.
Natürlich ist es nicht einfach für eine Provinzverwaltung, plötzlich in Weltpolitik zu machen. Aber alles willfährig ausführen, was von irgendwo oben herab regnet, passt ja auch nicht so richtig in unseren föderalen Rechtsstaat. Vielleicht handelt der KD ja nach dem Motto, wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die Klappe halten. Das würde ihn ja noch irgendwie sympathisch machen.
Es wird aber wohl eher so sein, dass ein ausführendes Organ zwar durch den Nebel bürokratischer Ausdünstungen erkennt, dass es irgendwie Mist baut, es aber nicht zugeben kann und schon gar nicht will. Und schon gar nicht gegenüber Aktivisten, die sowieso immer alles besser wissen. Der engagierte Bürger und die Verwaltung passen einfach nicht zusammen, weil der eine der anderen immer den Spiegel vorhält. Und die andere sich darin auch leider immer wieder erkennt. Also Schweigen, das ist eine subtile Form der Missbilligung.
Frank Schöler