Wolf im Schafspelz – Salafist betreute Flüchtlinge

Die siebenköpfige Familie war uns schon länger bekannt, sie war nicht gerade konventionell, Im Gegensatz zu fast allen anderen Flüchtlingsfamilien verhielten sich die Eltern wenig kooperativ und zeigten auch kaum Interesse an den normalen sozialen Strukturen, wie z.B. Schulbesuch ihrer Kinder.

 

Wir hatten die Familie in unser Sachmittellager eingeladen, um ein paar Dinge für die zur Schule gehenden Kinder zu übergeben. Der Vater erschien dort in Begleitung eines für das Jugendamt der Stadt Langenfeld tätigen Sozialarbeiters. Unsere im Sachmittellager tätige Helferin war sich ziemlich sicher, mit dem stimmt etwas nicht, der wirkt nicht wie ein Sozialarbeiter.

 

Wir recherchierten seinen Namen im Internet und fanden ohne große Probleme Informationen über ihn. Vor noch nicht allzu langer Zeit war er als extremistischer Salafist und sogenannter „Hassprediger“ bekannt gewesen. Er verfügte über einen „Kampfnamen“, wie bei Extremisten üblich, Abu D.

 

Die Verwaltung reagierte eher zurückhaltend auf unsere Mitteilung. Wir arrangierten also ein Zusammentreffen mit Abu D. in den Räumlichkeiten besagter Familie im Flüchtlingsheim. Es handelte sich eindeutig um die im Internet abgebildete Person. Im Umgang mit der Familie war sein Verhalten allerdings formal nicht zu beanstanden, ob er versucht hat zu infiltrieren, konnten wir nicht feststellen. Wir entdeckten zwar im Internet Posts der Familie, in denen sie sich über ihre Unterbringung und Behandlung im Heim beklagten. Das war aber auch durchaus ohne fremde Hilfeleistungen möglich.

 

Wir entschieden uns daher für einen Kontakt zu den Sicherheitsbehörden. Nach kurzer Erläuterung unserer Beobachtungen landeten wir ohne Umschweife beim Staatsschutz. Unsere Erkenntnisse sorgten hier für nicht wenig Aufmerksamkeit, wir wurden gebeten, keinen Kontakt mehr zu pflegen und Zusammentreffen möglichst zu vermeiden.

 

Wir haben Abu D. nie wieder gesehen, seine Tätigkeit im Jugendamt endete wohl recht kurzfristig. Wir konnten uns also wieder auf das wesentliche konzentrieren, z.B. Nachhilfe für die Schulkinder der betroffenen Familie