Leserbrief zum Artikel "Stadt Langenfeld erhöht Personal auf neue Rekordmarke" vom 23.11.2018, Rheinische Post

Mit Entsetzen und Wut lese ich in Ihrem Artikel, dass für die Betreuung von Asylbewerbern keine Sozialarbeiter, sondern angelernte Kümmerer eingestellt werden sollen. Sie werden nach Entgeltgruppe 4 TVÖD bezahlt; stehen damit auf der gleichen Stufe mit Hausmeistern, Tiefbaufacharbeitern und anderen, angelernten Beschäftigten.

 

Auf welchem Niveau kümmert sich die Stadt Langenfeld um Flüchtlinge? Warum werden die Asylbewerber nicht qualifiziert betreut? 

 

Warum weigert sich die Verwaltung, Sozialarbeiter für die Flüchtlingsbetreuung einzustellen?

 

Warum gibt es Sozialarbeiter, Sozialpädagogen in den Schulen ("Schnittpunkt"), aber nicht für Flüchtlinge?

 

Gerade diese Menschen brauchen entsprechende Hilfe. Von den ehrenamtlichen Flüchtlingshelfern wird tagtäglich Sozialarbeit geleistet; die Helfer stoßen oft an ihre Grenzen. Kümmerer reichen bei weitem nicht aus.

 

Hier ist Sozialarbeit mit professionellen Standards gefragt, die auch angemessen bezahlt werden muss.(Eingruppierung in E 9a/Differenz ca. 600,- € brutto mtl.mehr als E 4) . Die Stellen werden aus Mitteln der Integrationspauschale vom Land/Bund finanziert und belasten somit doch nicht den städtischen Haushalt. 

 

Warum wird hier gespart?

 

Welche Wertschätzung wird seitens der Verantwortlichen der Arbeit eines Flüchtlingsbetreuers entgegengebracht?

 

Gute Sozialarbeit schafft positive Perspektiven für die geflüchteten Menschen, die ein Teil unserer Gesellschaft sind-  "Langenfeld für alle.".

 

Irene Schröder