Danel Assefa

Danel ist 35 Jahre alt, wurde in Eritrea geboren und kam vor 10 Jahren nach Deutschland.
Er verbrachte sein Leben überwiegend in Äthiopien, machte dort einen Schulabschluss und
eine Ausbildung als Krankenpfleger. In seiner Freizeit kümmerte er sich um seine
pflegebedürftige Großmutter.


Als die Lebensbedingungen für ihn in Äthiopien immer schwieriger wurden entschied er sich
nach dem Tod seiner Großmutter zur Flucht. Eine Rückkehr nach Eritrea war für ihn nicht
möglich, also machte er sich 2014 auf den Weg nach Europa. Über den Sudan, Lybien und
Italien erreichte er schließlich Ende 2015 Deutschland. Hier glaubte er sich ein neues,
sicheres Leben aufzubauen zu können.


2017 erhielt er seinen positiven Asylbescheid. Während der Zeit ohne Arbeitserlaubnis
engagierte er sich freiwillig im Flüchtlingsheim am Winkelsweg in Langenfeld. Er unterstützte
Mitbewohner bei Behördengängen, beim Ausfüllen von Formularen sowie bei Sprach- und
Alltagsproblemen. In dieser Zeit absolvierte er Sprachkurse bis zum Niveau B2.


Er wollte wieder in seinem erlernten Beruf arbeiten und begann nach einer Hospitation im
CBT-Altenheim 2018 als Pflegehelfer im Krankenhaus und Altenheim in Solingen, Diakonie
Bethanien. 2021 konnte er eine Ausbildung zum Pflegefachmann beginnen, die er Ende
2024 erfolgreich abgeschlossen hat. Heute arbeitet er weiterhin im Krankenhaus und
Altenheim in Solingen.


Seit 2022 unterstützt er auch den Verein Flüchtlingshilfe.Langenfeld e.V., wo er Ende 2024 in
den Vorstand gewählt wurde. Nach seiner Einschätzung erhielt er durch die Vereinsarbeit
und die Unterstützung durch die anderen Mitglieder und Helfer des Vereins noch einmal
wichtige Impulse und Inhalte für sein Leben in Deutschland.


Er selbst betrachtet in seiner bescheidenen Art seinen Lebensweg hier in Deutschland nicht
als Erfolg. Wichtig sei für ihn gewesen, sich auf ein Ziel zu konzentrieren, gesellschaftliche
Kontakte zu pflegen und natürlich auch die richtigen Leute zu treffen.


Er lebt gerne hier und genießt die Art zu Leben in Deutschland, aber er hat als Mensch
dunkler Hautfarbe auch viel Rassismus verspürt, insbesondere bei der Wohnungssuche. Hier
scheiterte er immer wieder trotz bester Voraussetzungen hinsichtlich Einkommen, Sicherheit
des Arbeitsplatzes und untadeligem Leumund. Erst durch die Bürgschaft deutscher Bürger
gelang es ihm schließlich, vor zwei Jahren eine Wohnung zu bekommen. Er selbst sagt, im
Flüchtlingsheim wären Ausbildungsabschluss und Prüfungsvorbereitungen kaum möglich
gewesen.


Danel ist in unserem Verein in der Qualifizierungsgruppe aktiv und gibt seine umfangreichen
Erfahrungen an andere junge Flüchtlinge weiter. Für ihn ist das Helfen zum Lebensinhalt
geworden. Er sagt, ohne Hilfe wäre sein Leben hier in Deutschland viel schwieriger
gewesen.